Unzählige Jahre zog ein dämonischer Rakshasa eine blutige Schneise durch die Neue Welt. Dieser bösartige Gestaltwandler namens Zidrun empfand nur Vergnügen bei den raffiniertesten und fantasievollsten Grausamkeiten. Er zerstörte junge Zivilisationen, empfindliche Lebenszyklen und tausende Leben ohne die geringste Reue. All das fand jedoch an dem Tag ein Ende, als er ein Auge auf die kleine Enklave des Garuda-Stamms warf. Er nahm sich Zeit, wählte seine Ziele und zog los … nur um sich unversehens in einem glänzenden Käfig aus strahlend weißem Licht gefangen wiederzufinden. Zidrun hatte so viel Unheil angerichtet, dass er die Aufmerksamkeit Haalas auf sich gezogen hatte, die an dem skrupellosen Dämon ein Exempel statuieren wollte. Mithilfe ihrer Agenten in der Welt der Sterblichen hatte sie der Kreatur eine Falle gestellt und als diese Falle zuschnappte, durchströmte Zidruns Geist ein Schmerz von unvorstellbarem Ausmaß, der direkt aus Haalas Heimatebene in ihr heiliges Gefängnis geleitet wurde. In den darauffolgenden Jahrzehnten zehrte sie am Geist des Dämons und ersetzte ihn durch den weißglühenden Eifer ihres Glaubens. Als er schließlich freigelassen wurde, war er rein, seine Seele und sein Verstand verfolgten nur noch das eine Ziel, für Haalas Glauben einzutreten und die Gräueltaten wiedergutzumachen, die er begangen hatte. Jetzt durchstreift er wieder die Lande und verbreitet Licht und Mitgefühl unter seinem neuen Namen Sevitaar. So mancher betrachtet Haalas Handeln zwar als mindestens ebenso monströs, aber ihnen erwidern die Gläubigen einfach, dass Güte, Heilung und Gerechtigkeit zwar schöne Ideale seien, aber letztlich die einzig wahren Antworten auf die moralischen Fragen des Lebens diejenigen sind, die ihre Göttin gewählt hat. Sie hat Recht, denn anders kann es nicht sein … wie Sevitaar glücklich aber verzweifelt beipflichten würde.
Sevitaar
