Tief in ihrem Inneren ist Kerbera noch ein Welpe. Sicher, sie ist ein dreiköpfiger Titan voller Muskeln und Fell und ja, sie kann Feuer spucken, heiß genug, um Stein bersten zu lassen, aber eigentlich ist sie ein verspielter, treuer Hund. Während sie aufwuchs, blickte Vorm mit Verachtung auf ihr fröhliches, freundliches Wesen, denn für ihn gehört ihre Gattung zu den vortrefflichsten und wildesten Hunden unter seiner Herrschaft. Da er es nicht dulden konnte, dass ein großer Zerberus etwas anderes ist als eine Maschine von unbändiger Wildheit, steigerten sich sein Ärger und sein Widerwille sobald er sah, wie Kerbera schnüffelte, jagte, apportierte und darum bettelte, von anderen Kreaturen am Bauch gekrault zu werden. Das dies mit all der Stärke und Zerstörungskraft eines gewaltigen dreiköpfigen Vierbeiners geschah, machte für den Gott des Krieges keinen Unterschied und so rastete er aus, als er sie eines Tages dabei beobachtete, wie sie mit einem Kind der Garuda Ball spielte (mit dem Kopf eines Steingolems). Mit all der tobenden Wut, die in ihm hochgekocht war, verfluchte er Kerbera und verbannte die Freude für immer aus ihrem Herzen. Jetzt lebt sie nur noch, um zu zermalmen und zu zerstören, und stürzt eifrig voran, so wie es sich Vorm immer gewünscht hatte. Doch tief, ganz tief in ihrem Inneren, sehnt sich Kerbera weiterhin danach, noch einmal zu tollen und zu spielen und so treibt sie sich immer weiter an, in der Hoffnung auf einen Feind zu stoßen, der sie so hart trifft, dass Vorms Zauber bricht und sie endlich wieder die Freude eines genüsslichen Abrollens und eines wohligen Kratzens hinter ihren vielen Ohren verspüren kann.